Natur aus zweiter Hand
Unter „Lebensraum aus zweiter Hand” wird in der Ökologie die Erschaffung von natürlichen Lebensräumen für den Naturschutz oder die Renaturierung von vom Menschen beeinflussten ehemaligen Lebensräumen verstanden.
Bergbau ist ein temporärer Eingriff in die Natur. Die für die bergbauliche Gewinnung notwendigen Flächen werden von der Natur nur geborgt und am Ende der Nutzung wieder der Natur zurückgegeben.
Im gesamten Gewinnungskreislauf mineralischer Rohstoffe, vom Aufsuchen bis zum Bergbauende, der Lagerhaltung sowie der Entsorgung bergbaulicher Abfälle wird dem Schutz des Bodens, der Gewässer, dem Pflanzen- und Tierbestand im Mineralrohstoffgesetz besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Unvermeidbare Umweltbelastungen und Emissionen sind stets nach dem besten Stand der Technik so gering wie möglich zu halten.
In Österreich ist die Rekultivierung beziehungsweise Renaturierung von ehemaligen, aufgelassenen Bergbauanlagen gesetzlich vorgeschrieben. Bei der reinen Rekultivierung wird der Originalzustand wieder hergestellt. Bei der Renaturierung werden gezielt neue Lebensräume für oftmals bedrohte Tier- oder Pflanzenarten erschaffen, um die Biodiversität zu erhöhen. Ziel der Natur aus zweiter Hand ist es, bewusst Lebensraum zu schaffen.
Hierzulande werden vor allem ehemalige Kies-, Schotter- oder Sandgruben als „secondhand“ Lebensräume genutzt.