Steuerfahndung: Langjähriger Betrug mit Vereinsverkäufen aufgedeckt Bei Hausdurchsuchungen 100.000 Euro Bargeld und illegale Medikamente sichergestellt

Nach aufwendigen Ermittlungen führte die Steuerfahndung im Amt für Betrugsbekämpfung Anfang November zeitgleich sieben Hausdurchsuchungen in Wien, Graz, Salzburg und Oberösterreich durch, um einen schwerwiegenden Fall von Abgabenhinterziehung aufzuklären.

Im Mittelpunkt der Ermittlungsarbeiten standen zwei Österreicher (40 und 52 Jahre). Sie werden verdächtig, durch die Gründung und den anschließenden Verkauf von hunderten Vereinen eine lukrative Einnahmequelle aufgebaut zu haben. Im Vorfeld der Vereinsverkäufe sollen sogenannte „Schulungen“ durchgeführt worden sein, die den Käufern vermitteln sollten, wie sie mithilfe der erworbenen Vereine Steuern umgehen können. Die Einnahmen aus den Vereinsverkäufen sowie den Schulungen wurden nicht ordnungsgemäß erklärt oder als „steuerfrei“ in verschiedenen Vereinen deklariert.

"Der jüngste Erfolg der Steuerfahndung zeigt einmal mehr, dass wir wachsam und entschlossen gegen Steuerbetrug vorgehen. Solche kriminellen Machenschaften schaden unserer Gesellschaft und benachteiligen alle ehrlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Es bleibt unsere oberste Priorität, den Rechtsstaat und die finanzielle Fairness für alle zu gewährleisten. Ich gratuliere allen eingesetzten Kolleginnen und Kollegen zu dem Erfolg", so Finanzminister Gunter Mayr.

Seit 2019 wurde hunderten Käufern aus verschiedensten Branchen suggeriert, dass sie mit den gekauften Vereinen keine Steuern bezahlen müssten, da diese als gemeinnützig gelten.

Insgesamt 29 Steuerfahnderinnen und Steuerfahnder, Mitarbeitende der Abgabensicherung, der Einheit Zoll-Cybercrime sowie ein speziell ausgebildeter Bargeldspürhund vom Zollamt Österreich mit Hundeführer waren bei den Durchsuchungen im Einsatz. Dank der Spürnase des Diensthundes Seven gelang es, fünf in Plastik eingeschweißte Pakete mit jeweils 20.000 Euro – insgesamt also 100.000 Euro – aufzufinden, die versteckt aufbewahrt wurden.

„Dank ihren akribischen Ermittlungsarbeiten hat die Steuerfahndung diesen Fall des organisierten Steuerbetrugs aufdecken können. Abgaben- und Steuerhinterziehung schadet in erster Linie allen ehrlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern, deswegen werden wir auch weiterhin konsequent dagegen vorgehen“, so Christian Ackerler, Vorstand des Amts für Betrugsbekämpfung.

Darüber hinaus wurden zahlreiche Uhren aus dem Luxussegment sichergestellt sowie muskelaufbauende Medikamente chinesischer Herkunft entdeckt. Diese wurden für weitere Ermittlungen an den Zoll übergeben. Die Ermittlungen gegen die beiden Beschuldigten und die Käufer der Vereine laufen weiter.