Sicherheitsforschung KIRAS Das Forschungsprogramm für die zivile Sicherheit KIRAS ist das älteste seiner Art in Europa. Innovative Sicherheitstechnologien und -konzepte spielen bei KIRAS-Projekten eine besondere Rolle. Neben Naturkatastrophen und der Bedrohung durch terroristische Akte stellt die steigende Vernetzung der Infrastrukturen und die Digitalisierung unsere Gesellschaft vor neue Herausforderungen.

Sicherheitsforschung KIRAS
(c) Sicherheitsforschung und Technologietransfer

So gilt etwa, intelligente Systeme vor Angriffen und die persönlichen Daten der Bürgerinnen und Bürger vor unbefugten Zugriffen zu schützen. Es geht um das Streben nach Sicherheit in einer sich rasant verändernden Umgebung.

Das Österreichische Förderungsprogramm für Sicherheitsforschung KIRAS unterstützt nationale Forschungsvorhaben, deren Ergebnisse dazu beitragen, die Sicherheit - als dauerhafte Gewährleistung eines hohen Niveaus an Lebensgrundlagen und Entfaltungsmöglichkeiten - für alle Mitglieder der Gesellschaft zu erhöhen.

Programmziele

Das österreichische Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS verfolgt fünf strategische Ziele:

  • Beitrag zur Erreichung der sicherheitspolitischen Ziele Österreichs
  • Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit und des Sicherheitsbewusstseins
  • Erzielung von sicherheitsrelevanten Wissens-, Verfahrens- und Technologiesprüngen
  • Beitrag zum Wachstum der heimischen Sicherheitswirtschaft
  • Auf- und Ausbau von Exzellenz im Bereich Sicherheitsforschung

Das Erreichen der strategischen Ziele erfordert einen integrativen Ansatz, der nicht ausschließlich auf technologischen Lösungen aufbaut (objektive Sicherheit), sondern auch umfassend geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Aspekte (GSK-Aspekte) in der Sicherheitsforschung berücksichtigt (subjektive Sicherheit). Die dadurch gewährleistete Berücksichtigung gesellschaftlicher Fragestellungen in allen Aspekten der Sicherheitsforschung ist ein strategisches Querschnittsziel von KIRAS.

Durch KIRAS-Projekte sollen marktnahe Forschungsergebnisse für Sicherheitsanwender (Bedarfsträger wie Polizei, Feuerwehr, Militär aber auch Betreiber Kritischer Infrastrukturen wie ÖBB, Verbund oder Flughafen Wien) geschaffen werden, die in einem weiteren Schritt als Produkte und Dienstleistungen von den Bedarfsträgern beschafft werden können (ø-Dauer für Projekteinreichung bis Markteinführung 5-7 Jahre).

Die im Rahmen von KIRAS geförderten Projekte sollen auf längere Sicht gesehen dazu beitragen, qualifizierte Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen beziehungsweise zu sichern und einen Beitrag zur österreichischen Wertschöpfung zu leisten.

Eine weitere wichtige Aufgabe von KIRAS ist die Vorbereitung österreichischer Teilnehmer auf eine erfolgreiche Teilnahme am European Security Research Programme (derzeit Horizon Europe, Säule 2, Cluster 3: „Civil Security for Society“).

Das zivile Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS und das Verteidigungsforschungsprogramm FORTE bilden gemeinsam die „Sicherheitsklammer“, in der sämtliche sicherheitspolitische Forschungsförderungen des Bundes zur Effizienz-Maximierung und Abwicklungskosten-Minimierung konzentriert werden.

Förderbare Vorhaben und Instrumente

KIRAS verfügt derzeit über zwei Förderungs- bzw. Finanzierungsinstrumente, die sich gegenseitig unterstützen. Der Maßnahmenkatalog reicht von kooperativen F&E-Projekten (in den Kategorien industrielle Forschung und experimentelle Entwicklung) bis hin zu F&E Dienstleistungen.

Förderbar sind alle Vorhaben, die thematisch, in Bezug auf die gewählte Projektkategorie und von ihrer Zielerreichung her der jeweiligen Ausschreibung und den Zielen von KIRAS entsprechen.

KIRAS - Sicherheitsforschungslandkarte

Mit insgesamt über 500 eingetragenen Institutionen in den Bereichen BedarfsträgerWirtschaftGSK (Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften) und Forschung unterstützt Sie die KIRAS-Sicherheitsforschungslandkarte bei der Suche nach geeigneten Partnern für Ihr KIRAS-Projekt.

Hohe COVID-19-Relevanz:

KIRAS ist das einzige genuine österreichische Forschungsförderprogramm für Sicherheit und hat seit 2006 verschiedene erfolgreiche Forschungs-Projekte zum staatlichen Krisen- und Katastrophen-Management gefördert.

Beispiele (für detaillierte Projektbeschreibungen und weitere Projekte siehe https://www.kiras.at/gefoerderte-projekte/):

  • 3F-MS – Multi-Level „ForestFireFighting - Management System“ zur optimierten Einsatzführung von Boden- und Luftkräften in Waldbrandsituationen
  • 4C4FirstResponder - Flexible multifunktionale Kommunikations- und Informationslösungen für eine optimierte Einsatzführung von Interventionskräften
  • ABC-Deko– Großflächige Dekontamination: Lernen aus den praktischen Erfahrungen von Tschernobyl
  • AREAS – Einsatz von UAV-gestützten Sensoren im sichtbaren, infraroten und multispektralen Bereich sowie Laserscannern zur effektiven und effizienten Gewinnung von Informationen im unwegsamen Gelände für Einsatzkräfte in Echtzeit
  • ARGUS-Flex – Multimodale luftgestützte Sensorplattform und innovative Analyse- und Geo-Managementlösungen zur Unterstützung im Katastrophenmanagement
  • Bontempiorgel – Machbarkeit eines Behördennetzwerks zur Versorgungssicherheit für die Kommunikation zwischen staatlichen Behörden in sicherheitspolitischen Ausnahmefällen
  •  CBRN City Sensor Network – Erhöhter Schutz für den öffentlichen Raum, durch frühzeitige, automatische Detektion und Identifikation von CBRN Gefahrstoffen mit Hilfe von Sensornetzwerken
  • Energiezelle F – Regionales Energiezellen- und Krisenvorsorgekonzept am Beispielszenario „Blackout“ - Energiezelle Feldbach 
  • Public Warning and Alert System for Austria – Zeitgemäße Kommunikation der Zivilschutzbehörden mit der Bevölkerung im Katastrophenfall
  • Risiko- und Krisenmanagement für die Ernährungsvorsorge in Österreich (EV-A) – Erhebung des Istzustandes und Ausarbeitung von Handlungsoptionen und Maßnahmen zur Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung im Krisenfall
  • SecuRescue –  Echtzeitlageerfassung der örtlichen Situation für Einsatzkräfte bei Katastrophen und Kriseneinsätzen
  • ETU-ZAB – Entwicklung eines Curriculums für ein realitätsnahes, gemeinsam von Einsatzorganisationen und BetreiberInnen von Untertage-Infrastrukturen organisiertes Ausbildungs- und Trainingsprogramm
  • WALL-E – Wirkungsvolle Praxisansätze aus Behördensicht beim leistungsfähigen Lasteinsatz von Elektromobilität
  • EVE – Effiziente Bevorrangung von Einsatzfahrzeugen im automatisierten Straßenverkehr

Kontakt:

Stabsstelle Sicherheitsforschung und Technologietransfer
Radetzkystraße 2, 1030 Wien

Dr. Ralph Hammer
Telefon: +43 (1) 51433 506130
E-Mail: ralph.hammer@bmf.gv.at

Mag. Lukas Siebeneicher
Telefon: +43 (1) 51433 506325
E-Mail: lukas.siebeneicher@bmf.gv.at

Weiterführende Informationen und Unterlagen zu KIRAS finden Sie hier:

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