Ermittler auf vier Pfoten: Zoll-Diensthunde mit erfolgreicher Halbjahresbilanz
Mehr als 100.000 Zigaretten, 129 Kilogramm Tabak, 1.250 Zigarren, über eine halbe Million Euro an Bargeld sowie rund 50 Kilogramm Suchtgift: So beeindruckend liest sich die Halbjahresbilanz 2024 der Zollspürhunde, die zudem noch 8 Artenschutzvergehen aufdeckten.
„Dank des richtigen Riechers unserer vierbeinigen Kollegen vom Zoll in perfekter Zusammenarbeit mit den Diensthundeführerinnen und -führern konnten wieder zahlreiche Erfolge im Kampf gegen Schmuggler erzielt werden. Die Arbeit unserer Zoll-Diensthunde ist eine wichtige Ergänzung im Rahmen aller Kontrollmaßnahmen, die von unseren engagierten Zöllnerinnen und Zöllnern durchgeführt werden“, so Finanzminister Magnus Brunner.
Im ersten Halbjahr 2024 führten die Diensthunde mehr als 600 Einsätze durch, bei denen fast 4.800 Kontrollen absolviert wurden, und verzeichneten dank ihres feinen Spürsinns über 550 Aufgriffe.
Insgesamt sind für den österreichischen Zoll derzeit 26 Diensthunde im Einsatz, von denen sich fünf noch in Ausbildung befinden. Die Diensthunde werden beim österreichischen Zoll einer kombinierten Ausbildung unterzogen. Dabei erlernt ein Diensthund das Aufspüren von Drogen und Tabakwaren (derzeit 14 Hunde im Einsatz), Drogen und Bargeld (5) oder Drogen und Artenschutz (2). Artenschutzspürhunde werden auf ca. 15 bis 20 verschiedene Gerüche konditioniert. Den überwiegenden Teil der ausgebildeten und in Ausbildung stehenden Diensthunde nehmen Deutsche und Belgische Schäferhunde ein. Es kommen aber auch Deutsch Kurzhaar und ein Labrador zum Einsatz.
Bei der Artenschutzhundeausbildung wird eng mit dem Tiergarten Schönbrunn zusammengearbeitet. Andere Ausbildungsstätten sind neben Zollstellen an Grenzübergängen, wie beispielsweise Nickelsdorf, auch die Flughafen-Zollstellen, wie etwa Wien Schwechat. Aber auch bei Busunternehmen und PKW-Händlern wird die Sucharbeit trainiert. In der Ausbildung werden die Diensthunde spielerisch mit Einsatz des „Klickertrainings“ an ihre Aufgabe herangeführt und nach erfolgreicher Auffindung mit Futter oder dem Spielball belohnt.
Alle Diensthunde werden auf das „passive“ Anzeigen der Gerüche trainiert. Beim passiven Anzeigeverhalten geht der Hund mit der Nase zur Geruchsquelle und verharrt dort, wo er den Geruch wahrgenommen hat – je nach Ausbildung Tabak, Bargeld, Artenschutz oder Drogen. Nach rund zehn Jahren der intensiven Sucharbeit gehen Diensthunde üblicherweise in den verdienten Ruhestand, den sie meist bei ihren Diensthundeführern verbringen. Über die Jahre bauen die Partner eine sehr intensive Bindung zueinander auf, die über die aktive Dienstzeit anhält und im Privatleben genauso gelebt wird.