Brunner: Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung sind treffsicher In den Jahren 2022-2026 werden insgesamt mehr als 49 Milliarden Euro für Maßnahmen zur Bekämpfung und Abfederung der hohen Inflation investiert. Internationale Vergleiche sehen Österreich sowohl bei Volumen als auch Treffsicherheit im Spitzenfeld. Expertengruppe legte dritten Bericht vor.
Im Kampf gegen die hohen Preise hat die Bundesregierung seit Frühjahr 2022 mehrere Pakete und Maßnahmen auf den Weg gebracht, die direkt die Auswirkungen für die Bevölkerung abfedern.
„Als Bundesregierung wollen wir die Menschen in Österreich direkt und zielgerichtet entlasten. Ziel aller Maßnahmen gegen die Teuerung war es, die Kaufkraft zu erhalten und die Haushaltseinkommen zu stärken, wovon im speziellen Familien profitieren. Die Kombination aus Direkthilfen für besonders betroffene Gruppen und struktureller Entlastung durch die Abschaffung der kalten Progression und die Valorisierung der Sozialleistungen sorgt dafür, dass in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern die realen Haushaltseinkommen im letzten Jahr sogar leicht gestiegen sind. Im internationalen Vergleich zeigt sich auch, dass wir sowohl beim Volumen wie auch bei der Treffsicherheit der Hilfsmaßnahmen überdurchschnittlich waren“, so Finanzminister Magnus Brunner.
Expertinnen- und Expertengruppe zur Beobachtung und Analyse der Inflationsentwicklung (EBAI) lieferte dritten Bericht
Seit April 2022 beobachten im Auftrag der Bundesregierung Expertinnen und Experten aus 20 Institutionen die Inflationsentwicklung, identifizieren Inflationstreiber und analysieren die zu erwartende Wirkung von Gegenmaßnahmen. Der neue, bereits dritte EBAI Bericht (PDF, 3 MB) liefert einen Überblick über die aktuelle Inflationsentwicklung sowie unterschiedliche Treiber der Inflation in Österreich.
Der Bericht zeigt auf, dass alle Prognosen der Forschungsinstitute von einer deutlich zurückgehenden Inflation im Laufe des Jahres ausgehen. Zudem haben sich die Treiber der Inflation im Laufe der Krise verschoben. Waren zu Beginn vor allem die Energiepreise wesentliche Treiber, sind es nun zunehmend die hohen Lohnsteigerungen. Gleichzeitig verlieren Unternehmensgewinne an Einfluss auf die Inflation. Im internationalen Vergleich zeigt sich auch, dass die Zusammensetzung des österreichischen Warenkorbs für höhere Werte sorgt. So sind beispielsweise Restaurants und Hotels in Österreich mit 15,8 Prozent gewichtet, in Deutschland jedoch nur mit 7,2 Prozent. Ebenso hat Österreich traditionell längerfristige Energieverträge.
Österreich im internationalen Spitzenfeld bei Volumen und Treffsicherheit – Entlastung in den unteren Einkommensbereichen am höchsten
Kürzlich veröffentlichte die OECD eine Analyse der Energiehilfen der Staaten. Österreich investierte demnach in den Jahren 2022 und 2023 rund 5 % des Bruttoinlandsproduktes für die Entlastung der Privathaushalte sowie Unternehmen und liegt damit auf Platz 3 der OECD Länder. Überdurchschnittlich gut liegt Österreich auch bei der Treffsicherheit: Das Volumen der treffsicheren Maßnahmen beträgt fast 2 % des BIP und damit fast 40 % der Hilfen. Während in Deutschland oder Spanien nur jeweils rund 0,3 % des BIP und nur etwa ein Zehntel der Hilfen von der OECD als treffsicher eingestuft werden. Auch eine diese Woche veröffentlichte Analyse des Budgetdienstes stellt fest, dass die Entlastung durch die Maßnahmen relativ zum Einkommen 2022 und 2023 in den unteren Einkommensbereichen am höchsten ist.
5000 € netto im Jahr mehr für eine vierköpfige Familie
Wie sich die Maßnahmen der Bundesregierung in Kombination mit den Lohnsteigerungen für jeden einzelnen auswirken, zeigt das Beispiel einer vierköpfigen Familie mit mittleren Einkommen. Eine vierköpfige Musterfamilie mit zwei berufstätigen Elternteilen (Einkommen 2022: 3.200 und 1.700 Brutto pro Monat) hat durch die Lohnerhöhungen, die Abschaffung der kalten Progression, die Valorisierung der Familienleistungen und weiteren Entlastungen heuer insgesamt rund 5.100 Euro mehr Geld zur Verfügung als im letzten Jahr.