Brunner/Polaschek: Junge Menschen beim Erwerb finanzwirtschaftlicher Kompetenzen unterstützen Kick-off Veranstaltung "Finanzbildung im Dialog" mit Finanzminister Brunner und Bildungsminister Polaschek – Nationale Finanzbildungsstrategie zum Thema Schule
Im Rahmen der Nationalen Finanzbildungsstrategie lud das Bundesministerium für Finanzen zur ersten „Finanzbildung im Dialog“-Veranstaltung in die Räumlichkeiten des Finanzressorts. Höhepunkt der Kick Off-Veranstaltung bildete neben einem Praxisdialog von Expertinnen und Experten der Bildungsdialog mit Finanzminister Magnus Brunner und Bildungsminister Martin Polaschek.
"Die Nationale Finanzbildungsstrategie wurde vor dem Hintergrund ins Leben gerufen, dass Österreich großen Aufholbedarf im Bereich Finanzkompetenz hat. 55 % der Menschen im Land schätzen ihr Finanzwissen als sehr oder eher schlecht ein. Jede sechste Österreicherin oder jeder sechste Österreicher hat am Ende des Monats ein Minus auf dem Konto – das war leider schon in Zeiten ohne hoher Inflation der Fall. Vor allem junge Menschen haben meist geringes Finanzwissen. Daher setzen wir genau hier an, um ein Grundverständnis für finanzielle Zusammenhänge als Basis für ein selbstbestimmtes Leben in Beruf und Alltag zu legen", so Finanzminister Magnus Brunner beim Dialog.
Um die Defizite im Finanzbildungsbereich aktiv anzugehen, wurde die Nationale Finanzbildungsstrategie in enger Einbindung von rund 50 nationalen Stakeholdern aus dem Bereich Finanzbildung erarbeitet und im September 2021 vorgestellt. Besonderes Augenmerk liegt auf der Basisfinanzbildung: Junge Menschen müssen beim Erwerb finanzwirtschaftlicher Kompetenzen unterstützt werden und es müssen frühzeitig Grundlagen entwickelt werden, um solide finanzielle Entscheidungen treffen zu können. Damit kann ein Schritt in Richtung langfristiges finanzielles Wohlergehen gesetzt werden.
"Durch Bewusstsein über Risiken und Chancen am Finanzmarkt, bei der Zukunftsvorsorge, unterschiedlichen Finanzierungsformen und Sparmöglichkeiten sowie über Auswirkungen von Schulden kann ein wesentlicher Beitrag zu einer nachhaltigen Erhöhung des Wohlstands in der Gesellschaft erzielt werden", so Finanzminister Magnus Brunner.
„Junge Menschen müssen beim Erwerb finanzwirtschaftlicher Basiskompetenzen unterstützt und gefördert werden. Es geht dabei um das Schaffen von Grundlagen, die es ermöglichen, dass solide finanzielle Entscheidungen getroffen werden können und langfristiges finanzielles Wohlergehen ermöglicht wird. Der Schule kommt beim Aufbau von Finanzbildung eine zentrale Rolle zu, weshalb die Nationale Finanzbildungsstrategie auch die Lebensphase „Schule“ als die erste der wichtigsten Lebensphasen im finanziellen Leben eines Menschen definiert hat. Die Finanzbildung soll daher fächerübergreifend in die Schule integriert werden und Schülerinnen sowie Schüler auf alle weiteren Lebensphasen gut vorbereiten“, so Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek.
Neben konkreten Maßnahmen, wie dem Online Portal Finanzbildung, das von Expertinnen und Experten des Finanzressorts und der Österreichischen Nationalbank, zusammen mit der OECD und der Europäischen Kommission, bis 2024 ausgearbeitet wird, wurden auch Themen wie Haushaltsplanung, Altersvorsorge, Kapitalmarkt und Schuldenvermeidung mit einem Fokus auf deren kinder- und jugendfreundliche Vermittlung diskutiert. Nicht zuletzt wurden aufgrund ihrer Aktualität auch Krypto-Assets und deren gesellschafts- sowie wirtschaftspolitische Rolle betrachtet.
Neben dem Bildungsdialog tauschten sich in einem Praxisdiskurs unter der Moderation von Johanna Hager vom Kurier, Michael Stadlmann von der Landesschülervertretung Niederösterreich, Birgit Goschler, Direktorin der GTMS Medwedweg, Matthias Reisinger, Geschäftsführer der Stiftung für Wirtschaftsbildung, Gudrun Steinmann von der Schuldnerberatung Wien und Stefan Humer von der Österreichischen Nationalbank aus. Im Praxisdiskurs ging es unter anderem um die unterschiedlichen Finanzbildungsinitiativen, die Schulen sowie Schülerinnen und Schülern angeboten werden und auch wie diese in der Praxis gelebt werden. Mittlerweile haben verschiedene Stakeholder im Bereich der Finanzbildung Österreichs über 50 Maßnahmen eingemeldet, die über die Nationale Finanzbildungsstrategie laufen.