Rauch/Tursky: Digitale Gesundheitsreform bringt entscheidenden Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems Im Zuge der Gesundheitsreform wird nach dem Prinzip „digital vor ambulant vor stationär“ die Digitalisierung im Gesundheitssystem in den kommenden Jahren massiv vorangetrieben. Ziele sind eine nachhaltige verbesserte medizinische Versorgung und die Entlastung des Gesundheitspersonals.
„Wir stehen an der Schwelle zu einer wegweisenden Ära im Gesundheitswesen. Jeder Besuch beim Haus- oder Facharzt und jeder Klinikaufenthalt ist mit der Erzeugung von Daten verbunden. Die Nutzung von Gesundheitsdaten wird daher zunehmend ein großes Potenzial für die Forschung und Wissenschaft in Österreich und weltweit. Mein Ziel ist es, dass jede Österreicherin und jeder Österreicher auf Knopfdruck einen Überblick über seine Gesundheitsdaten haben. Dadurch werden künftig Doppelgleisigkeiten im Gesundheitssystem abgebaut und die Qualität für die Patientinnen und Patienten erhöht werden. Durch ein gutes Datenmanagement kann zudem der administrative Aufwand für die Ärztinnen und Ärzte reduziert werden, sodass ihnen mehr Zeit am Patienten bleibt“, so Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky.
Um all dies Potential nutzen zu können, präsentierten Gesundheitsminister Johannes Rauch und Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky am Freitag die ehrgeizigen Grundsätze der Digitalisierungsoffensive im Gesundheitsbereich. Mit einer jährlichen Investition von 51 Millionen Euro, aufgeteilt auf Bund, Länder und Sozialversicherung, setzt Österreich neue Maßstäbe, um das Gesundheitssystem fit für die Zukunft zu machen. Dies entspricht für den Ausbau der Telemedizin insgesamt einem Volumen von 255 Mio. über die gesamte Finanzausgleichsperiode.
„Digital, ambulant, stationär – nach diesem Prinzip sichern wir mit der Gesundheitsreform die medizinische Versorgung für die kommenden Generationen. Dafür fließen 51 Millionen Euro pro Jahr nur in die Digitalisierung des Gesundheitssystems. Wir erweitern die Gesundheitshotline 1450 sowie das Angebot an Videokonsultationen. Gesundheitsapps können künftig PatientInnen mit chronischen Beschwerden, etwa bei Migräne oder Diabetes im Alltag unterstützen. Die Diagnosecodierung wird bei allen niedergelassenen ÄrztInnen verpflichtend. WahlärztInnen werden an ELGA und E-Card angebunden. Gesundheitsdaten, Befunde, Röntgenbilder: all das wird an einem zentralen Ort für die PatientInnen verfügbar. Gleichzeitig kann das Gesundheitspersonal so die Krankengeschichte besser beurteilen und bestmöglich behandeln", betonte Gesundheitsminister Johannes Rauch.
Die wesentlichen Punkte der Digitalisierungsoffensive umfassen:
Digital vor ambulant vor stationär
Diese Leitlinie ermöglicht nicht nur eine Entlastung des Gesundheitspersonals, sondern stellt sicher, dass Patientinnen und Patienten unkompliziert die benötigte medizinische Versorgung erhalten, unabhängig von Zeit und Ort.
Erweiterung der Gesundheitshotline 1450
Die Gesundheitshotline 1450 wird umfassend erweitert, um verstärkt Erstabklärungen bei Beschwerden zu übernehmen und Video-Beratungen von Ärzten anzubieten. Dies ermöglicht eine schnellere und effizientere Versorgung der Bevölkerung.
Verpflichtende Diagnosecodierung und E-Card-Anbindung für Wahlärzte
Alle niedergelassenen Ärzte werden zur verpflichtenden Diagnosecodierung angehalten, während Wahlärzte an das E-Card System du die ELGA angebunden werden. Gesundheitsdaten, Befunde und Bilddaten werden zentral in der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) gespeichert, um eine ganzheitliche Betrachtung der Krankengeschichte zu ermöglichen.
"Digitalisierung schafft Raum für mehr Zeit und Zuwendung im Arzt-Patienten-Verhältnis. Unser Ziel ist es, die Versorgung zu optimieren und den Fokus wieder auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zu richten. Das ist für mich Digitalisierung mit Nutzen", betonte Florian Tursky.
ELGA neu - Austausch von medizinischen Bilddaten wird Realität
Die ELGA-Verordnungsnovelle fixiert den flächendeckenden Einsatz der ELGA-Infrastruktur für den Austausch von Bilddaten. Die Bürgerinnen und Bürger erhalten zukünftig über das ELGA-Portal Zugriff auf ihre Bilddaten. Dieser Schritt ermöglicht eine verbesserte Diagnose und Behandlung. Patientinnen und Patienten haben so Ihre Bildbefunde an einem zentralen Ort hinterlegt und müssen diese nicht selbst bei jedem Termin mitführen.
eHealth Strategie
Die von der Bundeszielsteuerungskommission parallel zum Finanzausgleich erarbeitete eHealth-Strategie treibt die Digitalisierungsmaßnahmen im Gesundheitswesen voran. Ein Fokus liegt auf digitalen Gesundheitsanwendungen für chronisch kranke Patientinnen und Patienten. Die Schaffung organisatorischer und rechtlicher Rahmenbedingungen für "Apps auf Rezept" sowie ein Pilotprojekt im ersten Halbjahr 2024 sind Teil dieser Strategie.
"Die eHealth Strategie ermöglicht es uns, die Digitalisierung im Gesundheitswesen im Sinne der PatientInnen weiter voranzutreiben. Gerade bei hochsensiblen Gesundheitsdaten hat Sicherheit und Vertrauen in die transparente Verwendung stets oberste Priorität. Das ist ein zentraler Punkt in der österreichweiten eHealth-Strategie", so Gesundheitsminister Johannes Rauch.
Zusammenfassend betonten beide, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen einen entscheidenden Beitrag zur Effizienzsteigerung und Entlastung des Gesundheitssystems leistet. Vertrauen in die Sicherheit und transparente Verwendung von Daten stehen dabei stets im Fokus.