Brunner: Steuerzahler sparen sich kommendes Jahr 3,65 Milliarden Euro Steuern Progressionsbericht von IHS und WIFO zeigt: Menschen bekommen zurück, was die Inflation ihnen genommen hat.

Trotz hoher Inflation gilt es, die Kaufkraft zu erhalten. Die wichtigste strukturelle Maßnahme dazu war die Abschaffung der kalten Progression. Dadurch wurde die schleichende Steuererhöhung beendet. Gemeinsam mit dem Direktor des Instituts für höhere Studien (IHS), Holger Bonin, präsentierte Finanzminister Magnus Brunner die Auswirkung der Reform für das kommende Jahr. Der vom IHS zusammen mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) erstellte Progressionsbericht zur kalten Progression zeigt: Insgesamt sparen sich Österreichs Steuerzahlerinnen und Steuerzahlen im Jahr 2024 allein durch diese Maßnahme rund 3,65 Milliarden Euro.

„Wir geben den Menschen das Geld zurück, das ihnen die Inflation genommen hat. Die Abschaffung der kalten Progression ist ein historisches Paket der Republik. So entlasten wir die Österreicherinnen und Österreicher langfristig“, so Finanzminister Magnus Brunner.

Bis 2022 waren Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ab einem Einkommen von 11.000 Euro steuerpflichtig. Heuer liegt diese Grenze durch die Reform bei 11.693 Euro; im kommenden Jahr ist erst ein Einkommen ab rund 12.500 Euro steuerpflichtig.

Mehr Netto vom Brutto ist Akt der Fairness

„Diese Summe kommt zur Gänze jenen Menschen zugute, die ein Einkommen beziehen und von der kalten Progression betroffen wären. Für mich ist es ein Akt der Fairness, dass den arbeitenden Menschen, die von der Teuerung betroffen sind, mehr Netto vom Brutto bleibt“, sagt Brunner.

Zwei Drittel der kalten Progression werden Jahr für Jahr direkt und automatisch über die Anpassung der Tarifgrenzen und Absetzbeträge an die Menschen zurückgegeben. Das verbleibende Drittel wird ebenso garantiert an Bezieher von Einkommen zurückgegeben. Es ist dafür gedacht, gezielte Schwerpunkte je nach Rahmenbedingungen zu setzen.

IHS-Direktor Holger Bonin: „Damit könnte man die Steuerpflichtigen mit niedrigeren Einkommen, die unter der Inflation derzeit besonders leiden, stärker entlasten, indem man zum Beispiel die unteren Tarifgrenzen zusätzlich anhebt.“

Inflation gemeinsam im Auge behalten
Als gemeinsame Herausforderung sehen Brunner und Bonin, die Auswirkungen der Inflation im Auge zu behalten und darauf zu reagieren. Österreichs Inflation ist im Juli auf 7 % gesunken. Das ist der niedrigste Wert seit März 2022 und bestätigt den prognostizierten deutlichen Rückgang bis Jahresende. Der Höhepunkt der Inflation ist damit seit mehr als einem halben Jahr überschritten.

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