Critical Raw Materials Act
Mineralische Rohstoffe sind für die europäische Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Um den Herausforderungen der grünen und digitalen Transformation zu begegnen sowie die Sicherheit der Europäischen Union zu gewährleisten, wurde am 03.05.2024 der Critical Raw Materials Act (CRMA) veröffentlicht.
Am 03.05.2024 wurde im Amtsblatt der Europäischen Union ein Verordnungspaket zur gesicherten und nachhaltigen Versorgung mit kritischen Rohstoffen veröffentlicht - der Critical Raw Materials Act. Die Schwerpunkte des Pakets liegen in der Stärkung der europäischen Lieferketten, Diversifizierung der EU-Importe, Stärkung des Monitorings der Wertschöpfungsketten, sowie in der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Die Kommission sieht in ihrem Vorschlag ehrgeizige Benchmarks vor. Etwa soll bis 2030 der Bedarf an strategischen Rohstoffen zu mindestens 10 Prozent in der EU gefördert werden, zu mindestens 40 Prozent in der EU weiterverarbeitet werden und zu mindestens 25 Prozent aus der europäischen Kreislaufwirtschaft kommen. Zudem soll die EU von keinem Drittland zu mehr als 65 Prozent abhängig sein.
Ein zuverlässiger und ungehinderter Zugang zu bestimmten Rohstoffen ist ein großes Anliegen innerhalb der EU und auf der ganzen Welt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat die Europäische Kommission eine Liste kritischer Rohstoffe für die EU erstellt, die regelmäßig überprüft und aktualisiert wird.
Wirtschaftliche Bedeutung und Versorgungsrisiko sind die beiden wichtigsten Parameter bei der Bestimmung der Kritikalität für die EU. Der Parameter „wirtschaftliche Bedeutung“ beschäftigt sich eingehend mit der Zuordnung der Endverwendungszwecke von Rohstoffen auf der Grundlage von industriellen Anwendungen. Der Parameter „Versorgungsrisiko“ untersucht die Konzentration der globalen Produktion von Primärrohstoffen und die Lieferung in die EU auf Länderebene, die Regierungsführung der Lieferländer, einschließlich Umweltaspekten, den Beitrag des Recyclings, die Substitution, die Abhängigkeit der EU von Importen und Handelsbeschränkungen in Drittländern.
Die Liste für die EU 2023 (Annex II of COM(2023) 160 final) führt 34 kritische Rohstoffe an; gegenüber 14 Rohstoffe im Jahr 2011, 20 im Jahr 2014, 27 im Jahr 2017 und 30 im Jahr 2020.
Aluminium/ Bauxit | Lithium |
Antimon | Leichte Seltene Erden (LREE) |
Arsen | Magnesium |
Baryt | Mangan |
Beryllium | Natürlicher Grafit |
Wismut (Bistmuth) | Nickel |
Bor/ Borate | Niob |
Kobalt | Metalle der Platingruppe (PGEs) |
Koks/ Kokskohle | Phosphorit |
Kupfer | Phosphor |
Feldspat | Scandium |
Flussspat | metallisches Silizium |
Gallium | Strontium |
Germanium | Tantal |
Hafnium | metallisches Titan |
Helium | Wolfram |
Schwere Seltene Erden (HREE) | Vanadium |