Finanzpolizei kontrollierte Wiener Hotels: Bei Fremdpersonal jeder vierte Dienstnehmer illegal beschäftigt

Am 18. Juni 2024 führte die Finanzpolizei im Amt für Betrugsbekämpfung Kontrollen des Fremdpersonals von sieben Wiener Hotels durch. An den Kontrollorten mit 96 geprüften Personen kam es zu 23 Verstößen gegen unterschiedlichste Gesetze, was zu Strafen in der Höhe von insgesamt 68.000 Euro sowie zur sofortigen Einbringung von mehr als 43.000 Euro Abgabenrückständen führte. An dem Einsatz waren 77 Einsatzkräfte beteiligt, darunter auch Mitarbeitende des Prüfdienstes Lohnabgaben und Beiträge, der Polizei und des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl.

„Die behördenübergreifenden Schwerpunkteinsätze sind ein wichtiger Baustein in unserem Kampf gegen Schwarzarbeit. Damit bekämpfen wir vehement Steuer- und Abgabenbetrug. Die Finanzpolizei hat mit diesem Einsatz weiteren Schaden verhindert und wird auch in Zukunft gezielt gegen derartige kriminelle Handlungen vorgehen“, so Finanzminister Magnus Brunner.

Da Fremdpersonal oft im Bereich Reinigung und Servicekräfte eingesetzt wird, fand dort auch die Schwerpunktaktion der Finanzpolizei statt. Bei 96 ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den sieben geprüften Hotels wurden 23 Verstöße gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz, das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Lohn-und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz sowie das Arbeitszeitgesetz festgestellt. Das deutet darauf hin, dass jeder vierte Dienstnehmer des kontrollierten Fremdpersonals illegal beschäftigt wird.

„Die Schwerpunktkontrollen im Hotelreinigungsbereich werden zum Schutz der legalen Anbieter von der Finanzpolizei fortgesetzt und bei Bedarf auch intensiviert,“ betont Wilfried Lehner, Leiter der Finanzpolizei.

In einem Hotel im 7. Wiener Gemeindebezirk wurde die Dreistigkeit der anderen Betriebe durch ein Subunternehmen nochmals übertroffen. Die Hälfte der zehn angetroffenen Reinigungskräfte war illegal in Österreich beschäftigt. Zudem wurden vor Ort 4 Festnahmen wegen illegalen Aufenthalts im Bundesgebiet durch die Sicherheitsbehörde vorgenommen. In einem anderen Hotel erfolgte die Abnahme der Reisepässe von 3 ausländischen Angestellten. Aufgrund dieser Übertretungen beantragte die Finanzpolizei insgesamt Strafen in der Höhe von 68.000 Euro. Zusätzlich konnten sofort 43.000 Euro an vollstreckbaren Abgabenrückständen eingebracht werden. Die erfolgreiche Schwerpunktaktion führt nun zu weiteren Ermittlungen gegen die angetroffenen Subunternehmen.