Brunner: Kapitalmarktunion zu stärken hat hohe Priorität für Europa Österreichische Initiative mit Kroatien und Slowenien ruft Reaktion der Europäischen Kommission hervor: Experten der Kommission kommen für Vertiefungsgespräche im Herbst nach Wien

Als Reaktion auf ein gemeinsames Schreiben der Finanzminister Magnus Brunner, Marko Primorac (Kroatien) und Klemen Boštjančič (Slowenien) zur Weiterentwicklung der Kapitalmarktunion (KMU) im Mai betonte EU-Kommissarin Mairead McGuinness in ihrem Antwortbrief die kritische Bedeutung der KMU für die Förderung des europäischen Wirtschaftswachstums. McGuinness kündigte weiterführende Gespräche im Herbst an, um die Entwicklung der europäischen Kapitalmärkte voranzutreiben.

Finanzminister Magnus Brunner zeigte sich erfreut über die positive Entwicklung und Unterstützung durch die Kommissarin: „Ich freue mich, dass unsere Beziehungen zu den Finanzministern Sloweniens und Kroatiens und der Gipfel in Graz und erst kürzlich in Salzburg Früchte tragen. Auch bedanke ich mich für die durchwegs positive Rückmeldung von der für die Kapitalmarktunion zuständigen Kommissarin McGuinness. Insbesondere ihr Angebot, nach Wien für eine Fact-finding mission zu kommen, unterstütze ich sehr. Das Ziel muss sein, unsere gemeinsamen Vorschläge und Ideen zur Stärkung der Kapitalmarktunion betreffend, zu vertiefen. Denn eine funktionierende Kapitalmarktunion ist ein Schlüssel für die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit. Das muss unsere Priorität sein.“

Der Finanzminister unterstrich ebenfalls die Notwendigkeit, mehr europäisches Kapital in Europa zu halten und zu investieren: „Kapital wird in Europa viel zu oft an Sparbuch gehalten und nicht investiert. Der sogenannte Letta-Bericht zum europäischen Binnenmarkt, der im Zuge des vergangenen ECOFINs Brüssel präsentiert und im Rahmen des Salzburg Summits diskutiert wurde, zeigt, dass tausende Milliarden Euro auf den Sparkonten der Europäer schlummern. Davon fließen jährlich rund 300 Milliarden im Jahr aus Europa ab - meistens in den US-amerikanischen Kapitalmarkt. Das bedeutet, dass die Ersparnisse der Europäerinnen und Europäer Innovation und Jobs im Ausland fördern. Es muss daher unser Ziel sein, dass das europäische Kapital in Europa bleibt und hier zu Wohlstand beiträgt. Eine Lösung hierfür ist eben eine starke Kapitalmarktunion.“

In den kommenden Monaten sind weiterführende Gespräche und Initiativen geplant, die darauf abzielen, die europäische Kapitalmarktunion weiter zu stärken und so die europäische Wettbewerbsfähigkeit zu fördern. Die Vorschläge und Ideen, die in den kommenden Diskussionen entwickelt werden, sollen dazu beitragen, dass Europa wirtschaftlich gestärkt aus der aktuellen Situation hervorgeht und einen nachhaltigen Weg in die Zukunft findet.