Großaufgriff am Flughafen: Rund 90 Reptilien durch heimischen Zoll gefunden
Am 23. Mai verzeichneten Zollbeamte am Flughafen Wien einen Großaufgriff von illegal transportierten Reptilien. Insgesamt 85 Geckos unterschiedlicher Art sowie jeweils 2 Schlagen und 2 Skorpione mit einem Gesamt-Verkaufswert von rund 47.000 Euro konnten dabei gerettet werden.
Finanzminister Magnus Brunner: „Solche Großaufgriffe gelingen unseren Zöllnerinnen und Zöllnern dank ihrer großen Erfahrung und risikoorientierten Kontrollen. Mit seiner wertvollen Arbeit schützt der Zoll insbesondere auch die Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich korrekt verhalten, vor kriminellen Schmugglern. Gute Nachrichten gibt es erfreulicher Weise für die geretteten Tiere, die sich alle soweit gut erholt haben und derzeit im Tiergarten Schönbrunn ein neues Zuhause gefunden haben.“
In Folge der Risikoanalyse eines Fluges aus dem äthiopischen Addis Abeba nach Wien wurden Bedienstete des Zollamtes Österreich in den Mittagsstunden des 23. Mai auf einen aus Tschechien stammenden Reisenden aufmerksam. Nachdem der 50-Jährige die Gepäckabfertigungshalle über den sogenannten Grünkanal für Reisende ohne zu deklarierende Waren verließ, wurde er von den diensthabenden Zollbeamten einer näheren Kontrolle unterzogen. In 3 Transportboxen, welche sich gut versteckt in den Gepäckstücken befanden, stießen die Beamten zu ihrem eigenen Entsetzen auf eine zunächst unüberschaubare Menge von nicht-artengeschützten Reptilien. Die eingepferchten Tiere waren dabei teils in sehr schlechtem Gesundheitszustand und zeigten bereits deutliche Zeichen von Dehydrierung. Aus Sicherheitsgründen und zur Bestimmung der Arten wurden die Tiere umgehend in den Tiergarten Schönbrunn gebracht. Dort zählte man insgesamt 25 sogenannte Kochs Dickzehengeckos, 6 Namibgeckos, 48 Namib Bellgeckos, 6 Bibrons Dickfingergeckos, 2 Namibia-Hausschlangen sowie 2 Skorpione.
Die Preise für Geckos reichen auf dem Reptilienmarkt von 250 bis zumeist rund 600 Euro, während für Schlangen und Skorpione der aufgegriffenen Art jeweils rund 250 Euro zu zahlen sind. Laut Berechnungen der Zollbeamten hätten die aufgefundenen Tiere durch einen Verkauf demnach einen Gesamtwarenwert von 46.800 Euro für den Schmuggler erzielt. Dieser gab bei seiner Einvernahme übrigens zu Protokoll, die Tiere seien „wertlos“ und er habe die Geckos nur mitgenommen, um seine Schlangen damit zu füttern.