Raab/Tursky: Start für neue KI-Servicestelle Kick-Off Veranstaltung zu KI Servicestelle im BMF - hochkarätige Expertinnen und Experten beraten Politik bei Künstlicher Intelligenz. KI-Servicestelle für Unternehmen, Medien und Bürger/innen fördert Rechtssicherheit und Anwendungskompetenz
Am 12. Dezember 2023 starteten zwei zentrale Projekte des KI-Maßnahmenpakets der Bundesregierung: Neben der Präsentation eines AI Advisory Board aus hochkarätigen KI-Fachleuten wurde auch der Startschuss zur Einrichtung der KI-Servicestelle gegeben.
„Österreich geht bei der Umsetzung des AI Acts voran und schafft eine KI-Servicestelle. Sie soll Rechtssicherheit für Unternehmen und Beratung für Bürgerinnen und Bürger bieten. Zudem schaffen wir mit dem AI-Advisory Board eines der europaweit ersten Gremien, das die Bundesregierung und die KI-Servicestelle bei der Umsetzung des AI-Acts und die Nutzung von Chancen der KI beraten soll. Für die verantwortungsvolle und erfolgreiche Nutzung von künstlicher Intelligenz brauchen wir Kompetenz bei der Reflexion und Anwendung. Unser AI Advisory Board und die neue Servicestelle für künstliche Intelligenz stellen das sicher“, so Staatssekretär Florian Tursky.
„Künstliche Intelligenz ist eine große Chance für Medien, die nicht verpasst werden darf, sie bringt aber auch eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich. Mit der neuen KI-Servicestelle und dem eigenen Fachbereich Medien schaffen wir eine wichtige Anlaufstelle für Medien in allen Fragen zum Thema KI. So verbessern wir die Rahmenbedingungen, damit Medien die Entwicklungen mit KI noch besser mitgehen können und damit für die Zukunft besser gewappnet sind“, so Medienministerin Susanne Raab.
Österreichische Vorreiterrolle bei KI-Politik
Nach mehreren Verhandlungstagen konnte am 8.12.2023 gegen Mitternacht eine vorläufige politische Einigung auf europäischer Ebene gefunden werden. Neue Regelungen betreffen KI-Modelle wie ChatGPT, mit Fokus auf Transparenz und spezifischen Anforderungen für systemische Risiken. Auf EU-Ebene wurde ein überarbeitetes Governance-System eingeführt, mit einem AI Office zur Überwachung. Auch die Verbotsliste wurde erweitert. Betreiber müssen vor Inkrafttreten grundrechtliche Folgenabschätzungen durchführen. Finale Texte liegen aber noch nicht vor.
Österreich ist neben Spanien und den Niederlanden eines der ersten Länder mit einer KI-Servicestelle. Ab Inkrafttreten des derzeit final verhandelten AI-Acts sollen die Vorarbeiten der Servicestelle für die Schaffung einer KI-Behörde mit den Aufgaben der Zertifizierung und Marktüberwachung genutzt werden. Noch vor Inkrafttreten des AI-Acts wird Österreich eine Kennzeichnungspflicht von KI-Systemen in Österreich umsetzen. Dafür wurde bereits eine Erhebung zum Einsatz von KI-Anwendungen in den Bundesministerien durchgeführt.
KI-Servicestelle: Mehr Rechtssicherheit und Anwendungskompetenz
Wesentliche Aufgaben der KI-Servicestelle liegen darin, Transparenz und Rechtssicherheit sicherzustellen und die Chancen und Innovationen für Unternehmen nutzbar zu machen. „Die Unternehmen sollen wissen, was rechtlich möglich ist – und was nicht. Die Bürgerinnen und Bürger versorgen wir im Rahmen der Digitalen Kompetenzoffensive mit niederschwelligem KI-Wissen. Technologiekompetenz und Technologieoffenheit gehen Hand in Hand“, so der Staatssekretär.
Hochkarätige Expertise im AI Advisory Board
Das heute konstituierte AI Advisory Board wird die Politik in fachlichen, gesellschaftlichen und ethischen Fragen rund um digitale Kompetenz beraten. Die acht Mitglieder sind Expertinnen und Experten aus Forschung und Wirtschaft und werden zukünftig noch mit Expertinnen und Experten aus dem Medienbereich erweitert. Derzeit stehen folgende Personen fest: Horst Bischof (TU Graz), Markus Fallenböck (Uni Graz), Walter Peissl (Akademie der Wissenschaften), Bernhard Moser (ASAI), Clara Neppel (IEEE Technology Centre GmbH), Sabine T. Köszegi (TU Wien), Nikolaus Forgó (Uni Wien), Carina Zehetmaier (Women in AI).
Abgeordnete zum Nationalrat und Bereichssprecherin für Digitalisierung Eva-Maria Himmelbauer: „Unser Ziel ist es eine Anlaufstelle und einen Ansprechpartner rund um Künstliche Intelligenz zu schaffen. Es geht darum wirtschaftliche Potentiale zu heben, bei Fragen zu unterstützen bzw. zu vermitteln und insgesamt das Wissen zu KI zu bündeln und zur Verfügung zu stellen. Das schafft einen Mehrwert für die öffentliche Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Gleichzeitig legen wir hiermit die Grundlage für die künftige KI-Behörde die auch den rechtlichen Rahmen überwacht.“
„Wir danken allen, die ihre Expertise und Erfahrung zum Thema KI in unser AI Advisory Board einbringen. Sie werden ab heute eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht politische Initiativen und Entscheidungen im KI-Kontext bestmöglich zu fundieren“, so die Medienministerin und der Staatssekretär. Das AI Advisory Board wird sich auch beim Update der österreichischen KI-Strategie einbringen, deren neue Version noch im ersten Halbjahr 2024 vorliegen wird.