eGovernment Monitor 2023: Österreich weiterhin top im D-A-C-H-Vergleich In den Bereichen Nutzung und Bekanntheit von Verwaltungsportalen liegt Österreich mit oesterreich.gv.at weiterhin deutlich vorne. Bei der Zufriedenheit des E-Government-Angebotes liegen die Schweiz mit 78 Prozent und Österreich mit 75 Prozent vor Deutschland mit 58 Prozent.
Die Studie eGovernment Monitor liefert seit 2012 jährlich ein umfassendes Lagebild zur Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsangebote in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nach den diesjährigen Ergebnissen kennen 80 Prozent der Österreicher/innen das hiesige Bundesportal (oesterreich.gv.at), in der Schweiz waren es im Vorjahr 68 Prozent und in Deutschland 30 Prozent, die die jeweiligen nationalen Portale kennen. Zudem weist Österreich mit 70 Prozent die höchste Nutzungsquote bei E-Government Angeboten auf (Schweiz: 60 Prozent, Deutschland: 56 Prozent). Und 73 Prozent der Bürger/innen hierzulande sehen in der digitalen Abwicklung von Behördenwegen einen Vorteil gegenüber dem physischen Weg.
„Österreich hat mit dem Digital Austria Act eine klare Strategie: Bequemer, einfacher und sicherer Zugang zur Digitalisierung. Die nun vorliegenden Zahlen zeigen, dass unsere E-Government-Services gut angenommen werden. Mit der digitalen Kompetenzoffensive schaffen wir die Grundlage, dass künftig alle Bürgerinnen und Bürger die modernen Services für sich nutzen können. Damit bringen wir die Verwaltung dank Digitalisierung dorthin, wo die Menschen sind“, meint Staatssekretär Florian Tursky zu der neuen Studie, nach der 95 Prozent der österreichischen Bürger/innen, die einen Behördendienst online genutzt haben, dies auch weiterhin online tun möchten.
Bei der mobilen E-Government Nutzung liegt Österreich insgesamt mit 56 Prozent vor Deutschland mit 54 und der Schweiz mit 53 Prozent. Die Republik verzeichnet damit einen deutlichen Anstieg in der mobilen Nutzung via Smartphone beziehungsweise Tablet von sieben Prozent verglichen mit 2022. Und die App „Digitales Amt“ weist in allen Altersgruppen relativ gleichmäßige Zuwächse auf: Im letzten Jahr gab es eine Steigerung von sechs Prozent - von 32 auf 38 Prozent – an Nutzerinnen und Nutzern in Österreich.
E-Government und KI
Erstmalig wurden heuer auch der Einsatz von „Künstlicher Intelligenz (KI)“ im E-Government sowie die Nutzung von - zumeist in der Form von Apps eingesetzten -„Wallets“, also „elektronischen Geldbörsen“, zur Aufbewahrung von Karten, Tickets und ähnlichem abgefragt:
Beim Einsatz von KI zeigt das Ergebnis ein differenziertes Bild mit hohen Erwartungen und gewissen Vorbehalten: 56 Prozent der Befragten erwarten eine Verkürzung der Bearbeitungszeit bei Amtswegen durch den Einsatz von KI. 35 Prozent erwarten sich eine Reduktion von Bearbeitungsfehlern und 33 Prozent denken, dass Entscheidungen durch den Einsatz von KI objektiver werden. 20 Prozent lehnen den Einsatz von KI bei E-Government Services aktuell noch ab. Diese Skepsis kann vor allem durch weitere Information abgebaut werden. Wichtigster Faktor für die Akzeptanz ist die Frage der finalen Entscheidung, die für 48 Prozent durch den Menschen erfolgen soll.
„Der Einsatz von KI im E-Government birgt enorme Chancen. Wir setzen sie bereits bei unsere Chatbots im BMF sowie bei „Grants4Companies“ im Unternehmensserviceportal ein. So ist es uns möglich Förderlücken oder Mehrfachförderungen einfacher zu identifizieren. Künstliche Intelligenz bringt Effizienzsteigerungen, verbesserte Arbeitsabläufe und vertiefte Datenanalysen mit sich“, erläuterte Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky.
Wallets werden von 74 Prozent der Österreicher/innen noch nicht genutzt, Hauptgrund dafür sei laut 40 Prozent der Befragten der fehlende Bedarf.
Für den eGovernment Monitor 2023 wurden in Österreich und der Schweiz jeweils 1.000 Interviews durchgeführt, in Deutschland waren es 8.000 Befragungen.